Google+ Julias Buchblog: Dawn French - Irgendwas geht immer

Mittwoch, 12. Februar 2014

Dawn French - Irgendwas geht immer

Irgendwas geht immer
Dawn French
ISBN 9783548283777


Bei der Familie Battle ist der Name Programm: Mutter Mo arbeitet als Jugendpsychologin und versucht, ein Buch über den Umgang mit schwierigen Teenagern zu schreiben, ist aber bei Konflikten mit ihren eigenen pubertierenden Kindern regelmäßig hoffnungslos überfordert. Tochter Dora fühlt sich grundsätzlich von aller Welt  und von ihrer Mutter im Speziellen komplett missverstanden. Wozu sollte sie sich mit College-Bewerbungen abmühen, wo doch völlig klar ist, dass sie eine berühmte Sängerin wird? Zudem findet sie es absurd, sich ernsthaft Gedanken über die Zukunft machen, wenn sie sowieso an Liebeskummer zugrunde geht. Sohn Peter hält sich für die Reinkarnation von Oscar Wilde und geht den anderen mit snobistischen Allüren auf die Nerven. Der Vater ist bei der Bewältigung des täglichen Wahnsinns auch keine Hilfe, ist er doch, zumindest nach Meinung seiner Frau,  „ein wahrer Meister darin, sich vom Acker zu machen, sobald es etwas lauter wird“. Kurz, alle fühlen sich missverstanden, sie sprechen zwar miteinander (wenn es denn sein muss), reden aber aneinander vorbei. Aber wenn die Situation wirklich ernst wird, kann sich die Familie Battle auch zusammenraufen und gegen Fieslinge zur Wehr setzen...

Das Buch setzt sich quasi aus Tagebucheinträgen der Familienmitglieder zusammen und es ist beeindruckend, wie die Autorin es schafft, mit jeder Person den Schreibstil zu ändern. Normalerweise mag ich Bücher, bei denen ständig die Perspektive wechselt, gar nicht. Ich ziehe eine „objektive“ Schilderung vor, oder die Sicht der Hauptperson. Hier jedoch ist die jeweilige stilistische Eigenart so gelungen, dass die unterschiedlichen Perspektiven wirklich glaubwürdig sind. Besonders Oscar mit seiner pseudo-altertümlichen Ausdrucksweise hat es mir angetan. Allerdings sind die Szenen aus dem turbulenten Familienleben doch ziemlich überzeichnet. Was anfangs noch recht witzig war, wird rasch unglaubwürdig und ermüdend, zudem plätschert die Story lange Zeit vor sich hin. Gegen Ende kommt dann doch noch etwas Bewegung in die Geschichte, allerdings hält sich auch hier die Spannung in Grenzen, da der Schluss ziemlich vorhersehbar ist. Letztlich bleibt das Buch seicht und belanglos.

Fazit: nette Unterhaltung, wenn man gerade nichts Besseres zur Hand hat, aber definitiv kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben sollte.

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