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Sonntag, 8. Mai 2016

Leo Aldan - Agarax: der Hexenfluch

Agarax: der Hexenfluch
Leo Aldan
ISBN 9783739634883



Jeff wird demnächst 28 Jahre alt. Eigentlich nichts ungewöhnliches, aber da sowohl sein Vater als auch sein Großvater in diesem Alter gestorben sind, hat er Angst, dass auch er nicht mehr lange zu leben hat. Er fährt zurück in sein Heimatdorf in den Bergen von West Virginia, um weitere Nachforschungen anzustellen. Dabei trifft er Nicole, die auch nach Pine Dale zurückgekommen ist, um nach ihrer spurlos verschwundenen Mutter zu suchen. Aber das Stöbern in der Vergangenheit weckt offenbar dunkle Mächte, denn bald geschehen mehrere grausige Morde, die irgendwie mit Jeffs und Nicoles Suche verbunden scheinen...

Zu Beginn las sich das Buch ganz nett, die Geschichte fängt gut an und legt ein hohes Tempo vor. Alles geht sehr schnell, die Ereignisse überschlagen sich fast. Aber nach dem ersten Drittel kommt der abrupte Wechsel in die Welt der Hexen und die vorher aufgebaute Spannung verpufft. Zwar ist es gut, dass mehr Raum bleibt für die ganzen magischen Elemente, allerdings ist der Bruch doch recht hart. Im letzten Teil nimmt die Geschichte dann nochmals Fahrt auf, aber irgendwie habe ich den Anschluss an die Mörderjagd nicht mehr richtig gefunden. Und viele Erklärungen kommen erst spät oder fehlen ganz, so dass die Romanwelt recht bruchstückhaft und unausgegoren wirkt. Dasselbe trifft leider auch auf die Figuren zu, die alle ziemlich stereotyp sind. Generell fehlten mir die Emotionen, um das Handeln der Protagonisten nachvollziehen zu können, aber außer einer überbordenden Libido scheint da wenig vorhanden zu sein. Und Jeff akzeptiert die ganzen übernatürlichen Ereignisse mit einem Schulterzucken, findet sich viel zu leicht mit der magischen Welt und seiner Rolle darin ab. Insgesamt hatte ich das Gefühl, kein fertiges Buch zu lesen, sondern einen vorläufigen Entwurf, bei dem die Details erst noch ausgearbeitet werden müssen. Die Geschichte hätte durchaus Potenzial, aber in dieser Form ist der Roman nicht wirklich empfehlenswert und bestätigt wieder einmal alle Vorurteile, die ich gegenüber Self-Publishing-Büchern habe.

Fazit: gute Grundidee, aber als Buch noch zu unausgegoren und unfertig.

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