Google+ Julias Buchblog: Bernd Ernst - Vollpension mit Therapie

Montag, 18. November 2013

Bernd Ernst - Vollpension mit Therapie

Vollpension mit Therapie
Bernd Ernst
ISBN 9783943876697

Heute wieder einmal ein „eigenes“ Buch, deshalb auch keine Sternchenbewertung:

Wie schafft man es als ambitionierter Jungautor, nicht nur einen lukrativen Vertrag bei seinem Wunschverlag, sondern auch die Aufmerksamkeit der Medien und eine Literatur-Casting-Show im Fernsehen zu bekommen? Was macht man als Präsident eines Fußballvereins, wenn dem Club wegen Geldmangel der Abstieg in die zweite Liga droht, man sich aber eben gewaltig mit dem finanzkräftigen Sponsor aus dem Nahen Osten verkracht hat? Wie denkt ein Goldfisch über all das, was er bei den vergangenen 3'567'312 Umrundungen seines öden Goldfischglases von seinem Mitbewohner zu sehen bekommt? Und was musste alles geschehen, damit ein ehemals gutes Nachbarschaftsverhältnis immer mehr eskaliert und schließlich in einem blutigen „Pas de deux“ mit Kettensäge und Machete endet?

Die Antworten auf diese Fragen und noch viel mehr findet man in „Vollpension mit Therapie“, dem neuen Buch von Bernd Ernst, der nach zwei Lyrikbänden nun zu den Kurzgeschichten wechselt. Dass der Autor ursprünglich von der Poesie her kommt, merkt man an der sehr bildhaften Sprache und der eher knappen, aber doch recht emotionalen Ausdrucksweise. Daneben fällt vor allem der schwarze Humor auf, mit dem Bernd Ernst seine Protagonisten in absurde Alltagssituationen stolpern lässt. Die meisten der 21 Geschichten sind daher nicht nur kurz, sondern vor allem sehr kurzweilig und unterhaltsam und enden in wohlgesetzten Pointen. Und wie so oft bei Kurzgeschichten im Taschenbuchformat ist auch „Vollpension mit Therapie“ ein idealer Begleiter für Unterwegs, der dem Leser schon morgens in Bus oder S-Bahn ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Fazit: Humorvolle Kurzgeschichten mit einem satirischen Blick auf die Widrigkeiten des Alltags

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